Unser Netzwerk an Schul-Kooperationen im europäischen Ausland wird stetig größer. Nachdem unser Kollegium bereits Erasmus+-Partner in Griechenland, Italien, Schweden und Frankreich besucht hat, standen im letzten Quartal diesen Jahres für zwei unserer Lehrkräfte noch Portugal und Island an.
Unser Sport- und Englisch-Lehrer Herr Obert reiste von Ende November bis Anfang Dezember an die Deutsche Schule nach Lissabon und tauchte dort im Rahmen eines Job Shadowings in verschiedene Klassen der Stufen 5 bis 12 ein.
Durch seine Hospitation konnte er nicht nur die Vielfalt der dortigen Lehransätze kennenlernen, sondern auch wertvolle Einblicke in die interkulturelle deutsch-portugiesische Lernumgebung gewinnen.
Die Deutsche Schule in Lissabon feierte dieses Jahr nicht nur ihr 175-jähriges Bestehen, sondern sie hat sich auch als Vorreiter in der Integration digitaler Technologien in den Unterricht positioniert. So lernte Herr Obert dort modernste Lehrmittel kennen und tauschte sich mit Kollegen über bewährte Praktiken aus.
Mit einem Rucksack voller Inspiration, neuer pädagogischer Ansätze und internationaler Kontakte kehrte er zurück nach Berlin. Und im Frühjahr 2024 werden Sportlehrkräfte aus Lissabon dann die Reinhold-Burger-Schule besuchen.
Einen Monat zuvor reiste unsere Lehrerin Frau Ewaldt hoch in den Norden nach Reykjavik.
Dort wo die nordamerikanische und die eurasische Platte auseinanderdriften, Magma stetig von unten nachströmt und sich schließlich Island gebildet hat, lernte Frau Ewaldt nun diesen faszinierenden Flecken Erde aus nächster Nähe kennen.
Bisher hatte sie im naturwissenschaftlichen Unterricht davon nur ihre theoretischen Kenntnisse vermittelt. Ab jetzt wird sie sicherlich auch ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit ihren SchülerInnen teilen können.
Etwa, dass Island wahrscheinlich zu den windigsten Orten der Welt gehört, an dem man sich an vielen Tagen nur mit dem Rücken zum Wind vorwärts bewegen kann. Oder dass die Menschen in Reykjavik häufig trotz der eisigen Temperaturen ihre Fenster einen Spaltbreit offen lassen, aber dank der Geothermie alle Häuser kostenlos und nachhaltig rund um die Uhr geheizt werden.
Am Originellsten fand Frau Ewaldt, dass SchülerInnen und Lehrerschaft ihre Jacken und Schuhe bereits am Eingang der Schule ausziehen und den Rest des Tages auf Socken bestreiten.
Insgesamt acht Tage verbrachte unsere Lehrerin in Reykjavik. An sechs Tagen ging es in Weiterbildungen um die Finanzierung und Akkreditierung von europäischen Projekten. Und zwei Tage standen für Schulbesuche an Grund- und Oberschulen zur Verfügung.
Beeindruckend dort war der enorm fortschrittliche Standard der Schulen und eine beneidenswerte Klassenstärke von 18-20 SchülerInnen mit jeweils zwei betreuenden LehrerInnen.
Dafür wären dann aber auch der starke Wind und die bloßen Füße im Unterricht in Kauf zu nehmen. 🙂
Danke an das Programm von Erasmus+, welches auch diese Austausch-Erfahrungen und neuen Verbindungen ermöglicht hat!